Autoklavierung

Die Rohlinge werden auf Härtewagen in den Autoklaven gefördert. Autoklaven sind Dampfkessel, in denen die Kalksandsteine ihre Endfestigkeit erhalten. Bei ca. 200 Grad Celsius und einem Wasserdampfdruck von 16 bar werden die Rohlinge unter Dampfdruck gehärtet. Die Härtezeit ist dabei abhängig von Dichte und Größe der Kalksandsteine und dauert in der Regel ca. acht Stunden.

In dieser Zeit findet eine Strukturumwandlung statt. Die einzelnen Schritte dieses Prozesses werden vorab in unserer Autoklavensteuerung individuell eingestellt. Der gesamte Härtungsprozess läuft automatisch ab: Die beim Herstellungsprozess gebildeten Strukturen aus Kalk, Sand und Wasser sind für das feste Gefüge des Kalksandsteins verantwortlich. Beim Härtevorgang wird durch die heiße Wasserdampfatmosphäre Kieselsäure von der Oberfläche der Quarzsandkörner angelöst. Die Kieselsäure bildet mit dem Bindemittel Kalkhydrat kristalline Bindemittelphasen – die CSH-Phasen -, die auf die Sandkörner aufwachsen und diese fest miteinander verzahnen.

Die Autoklaven-Sektion besteht aus folgenden Einzelanlagen:

  • Speisewasseraufbereitungsanlage
  • Dampferzeugungsanlage
  • Dampfverteilungsanlage (manuell / automatisch)
  • Autoklaven mit Entwässerung
  • Kondensatverwertungsanlage

Auch bei der Planung der Autoklaven-Sektion legen wir höchsten Wert auf die Wirtschaftlichkeit und Effektivität Ihres Werkes. Ein zentraler Punkt ist dabei die Wärmerückgewinnung.

Der Prozessschritt, der am meisten Dampf verbraucht, ist die Härtung des Materials im Autoklaven. Sehr häufig werden mehrere Autoklaven zeitlich versetzt betrieben. Dadurch erhöht sich die Menge des benötigten Dampfes.

In unseren Werken erfolgt die Wärmerückgewinnung für die Kondensatverwertung und für die optimale Weiternutzung des Dampfes, der für das Autoklavieren erzeugt wird. So wird etwa beim Abfahren des Autoklaven der Dampf über die Dampfverteilung zum Aufwärmen eines weiteren Autoklaven verwendet.

Das Kondensat kann in der Mischanlage verwendet werden. Weitere Möglichkeiten sind, die Wärme durch einen Wärmetauscher aus dem Kondensat zurückzugewinnen und zur Speisewasservorwärmung oder zum Heizen der Gebäude zu nutzen.